Donnerstag, 31. Mai 2018

Rom als Low Budget Reise? - Tipps & Tricks für einen 5-Tage-Trip

 

Wenn man nach Rom fliegt, kommt man entweder am kleinen Flughafen Ciampino (benannt nach der Nachbarstadt Ciampino) an oder man landet auf dem großen internationalen Fiumicino – Leonardo da Vinci Airport. Von beiden gibt es mehrere Möglichkeiten in die Stadt zu gelangen. Die einfachste, aber auch teuerste, ist natürlich das Taxi.

Ich empfehle einen der vielen Shuttlebusse zu nehmen; sie sind komfortabel, fahren i.d.R. in enger Taktung und kosten wirklich nur ein paar Euro. Die Fahrt mit dem Taxi würde auch genauso lange dauern, da die Flughäfen sehr weit außerhalb von Rom liegen.

Als Ankunftspunkt finde ich die Stazione Termini ideal, weil man von dort aus überall hinkommt. Termini ist Roms großer Hauptbahnhof und wichtigster Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Wohnt man so wie ich immer, im Ortsteil Rione Monti, folgt nach dem Bustransfer nur noch ein kurzer Fußweg.

Unterkünfte findet man in Rom zahlreiche und in jeder Preisklasse. Es ist definitiv möglich Rom low budget zu bereisen, wenn man sich an ein paar meiner Erfahrungswerte und Tipps hält. Bei der Unterkunft ist zu beachten, dass es in Rom eine Tourismustaxe gibt, die pro Person und pro Person/Nacht gezahlt werden muss und die im Buchungspreis erstmal nicht angezeigt wird. Sie liegt zwischen 4 und 7 Euro und wird direkt in der Unterkunft bezahlt.

Wenn man die Lage der Unterkunft strategisch gut wählt, spart man sehr viel Geld für Transportmittel. Ich empfehle das oben genannte Viertel Rione Monti, da es eine gute Anbindung an die Stazione Termini hat und trotzdem zentral genug gelegen ist, dass man von hier aus die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen kann. Außerdem ist es ein schönes Viertel mit vielen Ausgehmöglichkeiten (geh z.B. ein Bier trinken im Fiddler’s Elbow) und netten Restaurants. Monti gilt als eines der angesagtesten Viertel in Rom, es gibt viele szenige Bars und eine ausgeprägte Künstlerkultur. Mir gefällt es vor allem wegen der guten Lage und weil es jenseits der Touristenzeiten – also gegen Abend – sehr authentisch römisch ist. Wer schonmal in Italien war, weiß dass die Uhren hier definitiv anders ticken. Die Zeit zum Abendessen ist nicht vor 20 Uhr und auch wochentags erwachen die Italiener erst spät abends zum Leben, gehen Essen, Trinken und treffen sich mit ihren Freunden. Wir sind so spätes Essen nicht gewöhnt, aber ich rate sehr, dies für die Reise nach Rom zu ändern, denn sonst verpasst man etwas. Den Tag verbringt man in Rom gefühlt nur mit anderen Touristen, aber der späte Abend, wenn die alle in ihren Hotels sitzen, der gehört den Römern und wenn du ein bisschen von diesem Lifestyle mitbekommen willst, geh nicht vor 20 Uhr essen und such dir anschließend eine Treppe oder einen Brunnen – schau einfach wo die Einheimischen sitzen – und nimm Platz.

Im Monti ist dieser Platz, an dem man sich abends trifft, der Brunnen auf der Piazza di Santa Maria Maggiore. Mit wundervollem Blick auf die Fassade einer der schönsten Kirchen Roms, mit einem kalten Bier in der Hand, lässt sich so ein Abend hier gut ausklingen. Es kostet auch weniger als ihn in einer Bar zu verbringen.

Zwei Unterkünfte in Rione Monti aus unterschiedlichem Preissegment die ich mit gutem Gewissen empfehlen kann:

Hotel Washington Resi

Hotel Santa Prassede

Wenn man ein airBnB nimmt, oder einen Couchsurfing-Stay findet, ist es sogar möglich noch mehr Geld zu sparen.

Ein weiterer Grund, wieso Rom als teuer gilt, ist die unglaubliche Dichte an Tourismus-Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Natürlich fährt das Café, dessen Terrasse einen unmittelbaren Blick auf das Collosseum hat, fantastische Preise auf. Eine Seitenstraße daneben kann die Welt schon ganz anders aussehen.

Deswegen führt ein weiterer Tipp zum Geld sparen über die Wahl der Lokalitäten.

Meide die großen, touristischen Läden und schau dich in den kleinen Gassen und Seitenstraßen um. Ich finde die Via Urbana zum Essen gehen sehr nett; man trifft nur wenige Touristen und viele Einheimische, die dort essen gehen. Außerdem ist es eine nette Ecke zum Flanieren.

Mein Restaurant-Tipp in der Via Urbana: Osteria Della Suburra

Wenn du schonmal in Italien warst, weißt du sicherlich, dass es eine andere Frühstückskultur gibt als hier. Statt sich stundenlang zum opulenten Frühstück hinzusetzen, nehmen die Italiener nur einen Cappuccino und ein kleines Süßgebäck zu sich und das meistens im Stehen am Tresen. Probiere das auch aus; es reicht vollkommen um in den Tag zu starten, gerade bei heißem Wetter. Denk dran, dass du in Italien einen Espresso bekommst, wenn du „Coffee“ bestellst. Möchtest du einen Kaffee, so wie du ihn aus Deutschland kennst, musst du einen „Americano“ bestellen.

Spartipp: Der Kaffee/Cappuccino/Espresso kostet im Stehen am Tresen weniger, als wenn du ihn dir am Tisch sitzend servieren lässt.

Komplett sparen kannst du dir übrigens Getränke unterwegs. Schnell wird dir auffallen, dass es in Rom an jeder Ecke Bibite-Wagen (Getränke-/Snackwagen) und einzelne Wasserverkäufer gibt. Letztere stehen rum und verkaufen die eine 0,5l Flasche gekühltes stilles Wasser für 2 Euro und mehr.

Absolut unnötig! Nimm dir von zuhause eine verschließbare Trinkflasche mit, denn Rom hat unzählige fantastische Trinkbrunnen mit fließendem, kalten Wasser überall. Gerade im Sommer wird es hier sehr sehr heiß und du solltest immer ausreichend Wasser dabeihaben. Die Trinkbrunnen erkennst du übrigens daran, dass hier oft viele Einheimische stehen, sich das Gesicht waschen, aus dem Brunnen trinken oder Flaschen auffüllen. Wenn du von Rione Monti über die Via Cavour runter in Richtung Colosseum läufst, kommst du an einem schönen Brunnen vorbei, der strategisch gut gelegen ist, um das antike Zentrum Roms zu erkunden und mit frischem Wasser versorgt zu sein. Auf Maps heißt dieser Ort Largo Corrado Ricci, er befindet sich direkt neben den Kaiserforen, du kannst es nicht verfehlen.

Ein letzter Spartipp ist die Wahl der Reisezeit. Ich reise immer im August nach Rom, weil ich mit großer Hitze keine Schwierigkeiten habe und es viele Vorteile hat in dem Monat dorthin zu reisen. Der August ist nicht nur bei uns, sondern auch in Italien der Ferienmonat. Das heißt Rom ist für seine Verhältnisse recht leer. Nicht nur viele Römer verlassen die Stadt, es sind auch deutlich weniger Touristen da. Das macht die Besuche der meisten Orte viel angenehmer als zur Hauptsaison im Frühling/Herbst. Unterkünfte sind im August ebenfalls günstiger und viele Museen bieten Rabatte an, z.B. dass man mit dem Eintritt für ein Museum auch das Ticket für zwei weitere geschenkt bekommt. Im Internet findet man viele Infos, die besagen, dass man nicht im August nach Rom reisen sollte, weil dann alles geschlossen sei. Das stimmt definitiv nicht! Aber diese Information ist der Grund wieso viele Touristen die Stadt zu der Zeit meiden und das ist natürlich gut für uns, die trotzdem hinfliegen! Einziger Nachteil ist, dass die Flüge aus Deutschland aufgrund der Ferienzeit teurer sein können, da sollte man unbedingt früh buchen!

Kostenintensiv sind in Rom vor allem die Eintritte in die verschiedenen Sehenswürdigkeiten; da muss man für sich einfach abwägen was man davon wirklich von innen sehen muss und was von außen reicht. Vieles steht ja in Rom „einfach so rum“ und kann ohne Eintritt angeguckt werden, z.B. die Kaiserforen. Das Forum Roman und das Collosseum können mit einem Kombiticket besucht werden, wenn man beides sehen möchte. Falls man aber sparen möchte, kann man sich stattdessen ein Ticket für den Palatin, den Palasthügel zu lösen, der bietet nämlich eine wunderschöne Draufsicht auf beides und noch einiges mehr.

In der Regeln keinen Eintritt kosten die Kirchen. In Rom existieren zwei Welten nebeneinander, die antike und die sakrale. Unmittelbar neben alten römischen Bauten aus der vorchristlichen Kaiserzeit, stehen atemberaubend schöne Kirchen und beide Welten sind miteinander verknüpft durch eine gemeinsame Geschichte – manchmal sogar miteinander verbaut. Man sollte definitiv mehr gesehen haben als nur Vatikanstadt und den Petersdom.

In den folgenden Posts werde ich meine persönliche 5-Tages-Route durch Rom vorstellen und genügend Infos zu den einzelnen Stationen mitgeben, die einen teuren Touriguide vor Ort entbehrlich machen. 

 

Viel Spaß!